Xavier de Maistre - Récital de Harpe

Portrait eines Harfenvirtuosen

Die Harfe ist ein weibliches Instrument. Jedenfalls denken die meisten Leute so. Frauen mit langen Haaren in schönen Kleidern streichen über die Saiten.

Xavier de Maistre ist einer der wenigen männlichen Harfenisten weltweit, der der Harfe ein komplett neues Image verpasst. Ein außergewöhnlicher Künstler.

Geboren wurde er in Toulon, mit 9 Jahren begann er die Harfe zu spielen, danach folgten Studien am Konservatorium in Toulon und Paris. Ebenso begann er, auf Drängen seiner sehr konservativen Eltern, ein Studium der Politikwissenschaften an dem berühmten „Institut Science Politiques (Science-po) in Paris und an der Londoner „School of Economics“.

Doch bald erkannte er, dass er auf die Bühne gehört. „ Die Harfe ist mein Instrument“, sagt er. Mit 16 gewann er seinen ersten Wettbewerb, zahlreiche andere folgten. Lorin Maazel lud ihn nach München ein.

1999, mit erst 24 Jahren, wurde er Soloharfenist der Wiener Philharmoniker, als erster Franzose überhaupt in diesem Orchester.

Als Solokünstler erscheint er auf den bekanntesten Bühnen der Welt wie in der Wigmore Hall (London), Lincoln Center (N.Y.C.), Philharmonie (Berlin), Salle Gaveau (Paris), Concertgebouw (Amsterdam), und in Wien. Seine Tourneen durch China und Japan sind ausgesprochen erfolgreich.
In diesem Film über Xavier de Maistre sehen wir ihn in der grandiosen Kulisse von Schloss Esterhazy in Österreich, wo er mit dem RSO (Radio Symphonie Orchester des ORF) unter der Leitung von Bertrand de Billy Haydns Konzert in D-Dur Hob.XVIII:11 darbietet.

Dieses Konzert war ursprünglich für Cembalo geschrieben, aber 1779 kreierte der Londoner Verleger John Bland eine Adaption für die Harfe. Diese Adaption eignet sich hervorragend, sie schafft eine völlig neue Sicht auf das Stück, mit Farben und Kontrasten, die mit dem Cembalo nicht möglich sind. Xavier de Maistre ist der erste Künstler, der es wagt, dieses Stück zu spielen. Bislang gab es keine Aufnahme davon. Solostücke wie Marcel Gandjany`s „Fantasie“ und Stücke von Debussy sind ebenso wie Interviews mit Xavier de Maistre im Film enthalten.

Cast & Crew

Regie
Hanne Kaisik