Wenn Engel singen: Das Hilliard Ensemble

Portrait eines berühmten Männer-Quartetts

Wenn es um alte und neue Vokal-Musik geht, ist das Hilliard Ensemble wohl die bekannteste Gruppe weltweit. Die vier Sänger haben es geschafft, das Interesse an „Alter Musik“, die lange vergessen lediglich ein Nischendasein fristete, neu zu beleben und ihr Erfolg läßt sich u.a. an der immensen Zahl verkaufter Platten, wie sie ansonsten nur Popstars oder „große Tenöre“ erreichen, ablesen.

Engelsgleich schweben die Stimmen durch den Raum, von dem die Hilliards behaupten, er sei stets der fünfte Musiker im Bunde. Alles ist ungeheuer präzise: die Intonation, das Timing, die dynamische Abstimmung zwischen den Stimmen, das heikel abgewogene, streng gemalte Klangbild bis zum letzten hörbaren Augenblick im Ausklang. Alles ist dabei zugleich so rein, asketisch und klar, dass der Gesang fast etwas überirdisch Entrücktes bekommt.

Im Rahmen der „Hilliard Summer School“ 2001 sang das Ensemble Musik aus Mittelalter und Gegenwart. Das Verblüffende dabei ist, wie der Klang ihrer Stimmen eine Brücke über die Jahrhunderte schlägt und alle Musik zur Musik des Hilliard Ensembles wird.

Der Film begleitet die Musiker während ihrer Sommer-Kurse in der romantischen Umgebung von Schloss Engers am Rhein. Dabei gaben die Hilliards einige Konzerte mit „Klassikern“ von Perotin bis hin zu neuen Kompositionen, die eigens für das Ensemble geschrieben werden.

Natürlich kommen die Sänger im Film ausgiebig zu Wort. „Die älteste Boygroup der Welt“, witzelte einmal ein unbotmäßiger Journalist über die Engländer. Lauscht man den lebhaften Worten des dienstältesten Hilliards, David James, dann scheint das wie ein Kompliment. „Wir sind Individualisten, doch die Musik ist das Zentrum, das uns immer wieder wie ein Magnet anzieht“, sagt er, und man glaubt ihm, dass die vier dabei auch jenseits der Musik jede Menge Spaß haben.

Cast & Crew

Regie
Hanne Kaisik
Drehbuch
Gösta Courkamp
Ton
Uli Aumüller