SingPause Düsseldorf (Trailer)

Singen an Düsseldorfer Schulen

Das aktive Musizieren von Kindern, vor allem das gemeinsame Singen, ist nicht nur eine motivierende Freizeitaktivität, die den Kindern viel Spaß macht. Im Aufeinander-Hören fördert es außerdem die Einbindung und Identifikation mit der Gruppe. Im Erlernen von Melodie und Rhythmus den Spracherwerb - und damit einhergehend erleichtert es den Zugang zum Lesen- und Schreibenlernen. Die Begegnung mit musikalischen Formen macht mathematische und geometrische Grundmodelle spielerisch und körperlich erfahrbar. Regelmäßiges Singen trainiert und erweitert die Fähigkeiten der Stimmbänder und des kindlichen Stimmapparats, und fördert damit auch die Möglichkeiten der eigenen Artikulation, der Selbstwahrnehmung und Wahrnehmung ihres Gegenübers. Singen lehrt, auf die eigenen Gefühle zu hören, und entwickelt den emotionalen Ausdruck. Singen bewegt und erreicht praktisch alle Hemisphären ihres Gehirns. Und nicht zuletzt entfaltet das Singen den unseren Kindern angeborenen Sinn für Schönheit - es führt heran an die Sphären der Magie und des Übernatürlichen, öffnet den Raum für überindividuelle und religiöse Erfahrungen.

Mit diesem kurzen Film über die Düsseldorfer SingPause beginnt die inpetto filmproduktion gemeinsam mit der sounding images gmbh eine Serie von Beiträgen über Initiativen und Projekte, die von der Wichtigkeit des Musizierens und vor allem des Singens für die Entwicklung unserer Kinder erzählen. Wir versammeln hier nicht nur ausgewählte Beispiele der "best practice", sondern portraitieren auch die Forschungsprojekte, die uns auf diesem Gebiet besonders wichtig erscheinen. Beginnend mit der Bedeutung des Singens für das noch ungeborene Leben im Mutterleib umfasst die Serie am anderen Ende auch Beiträge über die Potentiale der Musik in der Therapie von Altersdemenz oder Alzheimer.

Zur SingPause Düsseldorf

Die SingPause richtet sich an sämtliche vier Jahrgangsstufen der Düsseldorfer Grundschulen. Erreicht werden also etwas mehr als 16.500 Schülerinnen und Schüler. Ausgebildete Sänger unterbrechen zweimal in der Woche für je 20 Minuten den normalen Stundenplan der Schulklassen, beginnen mit Übungen zur Stimmbildung, Gehörbildung und einfachen rhythmischen Übungen teils in der Gruppe und teils auch solistisch und einzeln - und bringen dann den Klassen ein Repertoire an Liedern in ca. 15 verschiedenen Sprachen bei, zu denen meist auch einfache Choreographien und Tänze gehören. Nach vier Jahren Grundschule sind die Düsseldorfer Schülerinnen und Schüler in der Lage Noten zu lesen und einfache Lieder vom Blatt zu singen. Am Ende des Schuljahres versammeln sich die jeweiligen Schulen in der Düsseldorfer Tonhalle - zusammen mit den Eltern sind das 16 Konzerte mit jeweils ca. 1400 Beteiligten - um das im Jahresvorlauf erlernte Repertoire gemeinsam aufzuführen.

Die Düsseldorfer SingPause ist kein kurzfristiges Projekt, sondern existiert seit inzwischen 18 Jahren. Finanziert wird es durch die Stadt Düsseldorf und private Sponsoren mit einem Budget von ca. 1.2 Millionen Euro im Jahr. Es lässt sich inzwischen nachweisen, welchen Effekt es hat, wenn sämtliche Grundschüler einer Stadt über die Jahre ein gemeinsames Liedgut von rund 100 Liedern beherrschen, auf deutsch, arabisch, hebräisch, ukrainisch, türkisch, englisch und japanisch. Dennoch wäre es ein Fehler anzunehmen, dass die SingPause den "normalen" Musikunterricht ersetzen kann.

Für unseren Film haben wir in mehreren Klassen der Matthias-Claudius-Grundschule gefilmt, dokumentierten deren Abschlusskonzert in der Düsseldorfer Tonhalle. Wir führten Gespräche mit dem Singleiter Mauricio Virgins, der Grundschulrektorin Hella Büscher, mit einigen Kindern und dem Initiator und Projektmanager der SingPause Manfred Hill sowie dem Oldenburger Professor für Systematische Musikwissenschaft Gunter Kreutz.

Wir stellen zwei Varianten unseres Pilotfilmes über die Düsseldorfer SingPause zur Verfügung - eine Kurzufassung mit einer Länge von ca. 7 Minuten und eine länger Fassung mit knapp 13 Minuten. Hier wird die kürzere Fassung gezeigt.

Cast & Crew

Regie
Uli Aumüller
Produzent
Claus Wischmann
Kamera
Sebastian Rausch
Produktionsleitung
Sophie-Caroline Danner