81 Musik & Natur 02

Essay zum Verhältnis von Musik und Natur - Musik in der Natur und Natur in der Musik - in 5 Teilen

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Musik & Natur 02
Natura Naturans

Die Spatzen pfeifen es von den Dächern – aber es sind, um präzise zu sein, immer weniger Spatzen. Wir hören ihr Lied, wir verstehen genau, was sie uns zu sagen haben – und wir wissen genau, was wir zu tun hätten. Aber was in uns geschieht, nennt man kognitive Dissonanz – und die hat nichts damit zu tun, dass die Spatzen womöglich in einer falschen Tonart singen. Kognitive Dissonanz meint, dass wir uns weigern, etwas wahrzunehmen, was sich direkt vor unseren Augen abspielt, es ist jeden Tag zu hören und es ist zum Greifen nahe. Wir sehen es, aber wir wollen einfach nicht hinschauen. Kann uns Musik, die die inneren Schaffensprozesse der Natur nachahmt, möglicher Weise helfen, möglicher Weise helfen, die Augen zu öffnen und unsere Wahrnehmung zu schärfen? Das ist die Frage, mit der sich diese Musikstunde beschäftigt.

Manuskript

Fünf Arten die Natur zu beschreiben

5 Musikstunden von Uli Aumüller

Die Spatzen pfeifen es von den Dächern – aber es sind, um präzise zu sein, immer weniger Spatzen. Wir hören ihr Lied, wir verstehen genau, was sie uns zu sagen haben – und wir wissen genau, was wir zu tun hätten. Aber was in uns geschieht, nennt man kognitive Dissonanz – und die hat nichts damit zu tun, dass die Spatzen womöglich in einer falschen Tonart singen. Kognitive Dissonanz meint, dass wir uns weigern, etwas wahrzunehmen, was sich direkt vor unseren Augen abspielt, es ist jeden Tag zu hören und es ist zum Greifen nahe. Wir sehen es, aber wir wollen einfach nicht hinschauen. Die Rede ist von der Natur, mit der wir nicht im Einklang leben.
Aber was hat genau Musik mit Natur zu tun? Welche Verbindungen der Musik zur Natur sind möglich? Die SWR2 Musikstunden dieser Woche ergründen fünf verschiedene Aspekte. Natura Naturata: die Nachahmung der geschaffenen Natur, ihrer klanglichen Oberfläche - Natura Naturans: die Nachahmung der inneren gestaltenden Prozesse der Natur, ihrer oft mathematischen Wirkungsprinzipien - De Natura Sonoris: die Untersuchung der Eigenschaften einzelner Klänge und welche ästhetischen Gesetze sich daraus ableiten lassen - De Natura Auris: Hier geht es um die Frage nach unserer Wahrnehmung, was wir hören, was wir herausfiltern, wie wir das Gehörte verarbeiten - und zuletzt die Adoratio Naturae, die Anbetung der Natur, also Musik zum Beispiel, die den Regen beschwört, die Fruchtbarkeit, die Erhabenheit des Kosmos - oder auch einfach nur verspricht, im "Einklang mit der Natur" zu tönen.

Cast & Crew

Regie
Uli Aumüller (Text Sprecher)
Redakteur/in
Bettina Winkler